Münchner Kindl Laila Noeth – wer sie ist und was sie erwartet
Das blonde Haar spitzelt ihr aus der Kapuze des gelb- und schwarzen Gewands, freudig winkt sie dem Publikum mit einem großen Bierkrug zu – erfolgreich hat das diesjährige Münchner Kindl ihren ersten repräsentativen Auftritt auf der Wiesn gemeistert. Hoch zu Ross führte sie den Festzug beim Einzug der Wiesn-Wirte in Richtung Oktoberfestgelände, wo sie neben Oberbürgermeister Dieter Reiter die 182. Wiesn im Schottenhamel eröffnete. Gleich am darauffolgenden Tag die nächste große Aufgabe. Der Trachten- und Schützenzug, ein gigantischer Umzug mit rund 9.000 traditionellen Trachtlern, Tänzern und Musikern aus aller Welt, wurde von Laila Noeth auf ihrem siebenjährigen Brabanter „Jackl“ angeführt. Es waren die zwei ganz großen Auftritte des Münchner Kindl. Sie gilt während der Wiesn-Zeit als Repräsentantin der Stadt München und ist bei vielen offiziellen Terminen der Landeshauptstadt mit von der Partie.
Warum Kutte und nicht etwa ein Dirndl?
Doch warum trägt das Münchner Kindl diese schwarz- und gelbe Kutte, und nicht etwa ein typisch bayerisches Dirndl? Um die Kleidung und den Ursprung des Münchner Kindls zu verstehen, hilft ein Blick auf das Wappen der Stadt München. Dort ist nämlich ein Mönch in eben jener Kutte abgebildet. Die offizielle Wappenfigur Münchens leitet sich von dem Namen der Stadt ab. Dieser geht einer Theorie zufolge auf ein altes Mönchskloster zurück, das auf dem Stadtgebiet des heutigen Münchens stand. Seit 1972 wird das Kindl jährlich vom Festring München e. V. berufen. Auch vorher wurde die Aufgabe schon zweimal vergeben. So beispielsweise im Jahr 1938, als die Schöpferin der Kinderfigur „Pumuckl“, Ellis Kaut, die Stadt München repräsentierte.
Waschechte Münchnerin mit Wohnsitz in London
Das diesjährige Münchner Kindl ist die Tochter von Wolfgang Noeth, der mit Projekten wie dem Kunstpark Ost, der Kulturhalle Zenith oder dem Kesselhaus das Münchner Kulturleben prägte. Die Mutter ist eine waschechte Münchnerin. So verwundert es nicht, dass Laila Noeth bereits früh vom Wiesn-Virus infiziert wurde und es seither ihr Traum war, einmal selbst als Münchner Kindl die Stadt München zu repräsentieren. Wenn nicht gerade Wiesn ist, wohnt die gebürtige Münchnerin aufgrund ihres Studiums in London. Dort studiert sie an der Westminster University. Dies deckt sich auch gut mit den Anforderungen an das Münchner Kindl. Denn als internationale Botschafterin der Landeshauptstadt sind gute Sprachkenntnisse von sehr großem Vorteil. Wirklich „dahoam“ fühlt sich die 21-jährige aber nur in München. Und so wird sie das 16-tägige Oktoberfest in ihrer Heimatstadt mit Sicherheit in vollen Zügen genießen.