Das Essen auf der Wiesn – ein kleiner Guide
Das Essen auf der Wiesn ist vor allem eins: lecker, lecker, lecker!
Das Hauptaugenmerk beim Essen liegt zumeist auf unkomplizierten und deftigen Gerichten. Denn schließlich möchte keiner der Wiesn-Besucher stundenlang dinieren, sondern ein unaufgeregtes fröhliches Essen genießen, gemütlich über das Festgelände bummeln, vielleicht ein paar der zahlreichen Fahrgeschäfte probieren, tanzen und ganz viel Spaß haben.
In den meisten Buden und 14 großen und den ca. 20 kleinen Zelten vom Oktoberfest kann man feine Bayerische Schmankerl essen, die den leichten Hauch von spätsommerlicher Biergarten-Atmosphäre verströmen. Beim Anblick all dieser Bayerischen Spezialitäten läuft den meisten Wiesn-Besuchern sofort das Wasser im Mund zusammen.
Mit einem Weißwurst-Frühstück standesgemäß in den Tag starten
Um den Tag stilecht und zünftig zu beginnen, läutet man einen Wiesn-Besuch am besten mit einem Weißwurst-Frühstück ein. Dieses „Frühstück“ ist von der Stimmung und der Frühstückskultur für „Preußen“ am ehesten mit einem Frühschoppen vergleichbar. Zur Weißwurst gehören unbedingt süßer Senf, Brezn und Weißbier. Die Verzehrweise einer Weißwurst kann für viele Nicht-Bayern eine kleine Wissenschaft bedeuten. Damit sich keiner unnötig blamiert, hier ein paar Tipps, wie man Weißwürste ganz lässig und nahezu „heimisch“ isst:
Der Darm von Weißwürsten wird meist nicht mitgegessen! Die Wurst kann deshalb „gezuzelt“ werden – das bedeutet das Aussaugen der Wurst, bei dem man die Wurst mit der Hand festhält und den Wurstteig mit den Zähnen aus der Pelle zieht und oder beherzt heraus saugt. Diese Verzehrform eignet sich eher für Fortgeschrittene und ist ganz sicher nicht ladylike. Die anderen Möglichkeiten Weißwürste zu essen, sind die Klassiker mit Messer und Gabel. Hierbei wird die Wurst entweder auf dem Teller längs halbiert, sodass der Darm auf der Unterseite der Wurst intakt bleibt und der Inhalt der Weißwurst mit Hilfe des Bestecks „rausgepellt“ wird. Oder aber man schneidet die Weißwurst seitlich ein wenig auf, um die Haut ein Stück von der Wurst zu lösen. Danach kann man die Wurst vorsichtig aus der Pelle lösen.
Über den Tag oder zu Abend gibt es zahlreiche bayerische Gerichte zur Auswahl, die die Wiesn-Besucher so richtig verwöhnen. Da wären zum Beispiel deftige Brotzeiten mit Brezn (sagt bitte nie BREZEL!), Wurstsalat, Backhendl (außerhalb Bayerns meist als Brathähnchen bekannt), Schweinshaxe, Spanferkel, Lammhaxen, gebratene Enten, Semmelknödel oder Semmelknödelsalat.
Wer es eleganter mag, kann auch in Käfer´s Wiesn Schänke einkehren. Hier sind eher die Feinschmecker zuhause, was sich auch auf der Karte wiederspiegelt. Neben den vorgenannten Bayerischen Spezialitäten findet man hier z. B. auch einen Rehrücken auf der Karte.
Süßes darf auf dem Oktoberfest natürlich auch nicht fehlen! Selbst wenn man Wochen und Monate vorher noch auf die „Bikini-Figur“ geachtet hat, heißt es auf der Wiesn GENIEßEN. Dampfnudeln, Zwetschgendatschi, Kaiserschmarrn und Mohnstrudel werden als Hauptspeise oder Dessert angeboten und verbreiten meterweit einen süßen verführerisch Duft.
Auch an flüssiger Nahrung fehlt es auf der Wiesn nicht
Getrunken wird auf der Wiesn vor allem Bier. Bei dem Bier handelt es sich um die sogenannte Wiesn-Maß, die jedes Jahr schon Wochen vorher in den Medien hinsichtlich ihrer Preisentwicklung besprochen wird. Auch im Web werden die Bierpreise je Festzelt veröffentlicht, sodass die Wiesn-Besucher genau wissen, wo sie wie tief in die Tasche greifen müssen. Selbstverständlich werden aber auch die üblichen Schnäpse und Champagner ausgeschenkt. Dem Wiesn-Besucher soll es schließlich an nichts fehlen!
Damit Ihr nicht über Worte stolpert, die Ihr nicht kennt und deshalb vielleicht etwas wirklich Leckeres verpasst, hier die wichtigsten bayerische Spezialitäten „übersetzt“:
HERZHAFTES:
Blaukraut – Rotkohl
Böfflamott – Rinderbraten
Brezn – Brezel
Erdäpfel – Kartoffeln
Fleischpflanzerl – Frikadellen
Germknödel – Hefeklöße
Hendl – Bachhähnchen, Grillhähnchen, gegrilltes Huhn, Broiler
Kaas oder Kas – Käse
Krautwickel – Kohlrouladen
Obatzda – klassisches Biergartengericht, gewürztes streichfähiges Gemisch aus Käse, wie Camenbert und anderen Weichkäsesorten
Reiberdatschi – Kartoffelpuffer
Radi – Rettich
Reherl – Pfifferlinge
Ribbal – Kassler
Semmeln – Brötchen
Schwammerl – Pilze
Sulz – Sülze
Wammerl – Bauchfleisch
Weißlacker – halbfester Schnittkäse
SÜSSES
Apfelkiachl – Apfelküchlein
Auszogne – Hefegebäck
Bavesen – Arme Ritter
Germknödel – große, mit Mohn oder Pflaumenmus gefüllte Hefeknödel; serviert meistens mit Vanillesauce und Puderzucker
Powidl – Pflaumenmus
Rohrnudeln – Dampfnudeln, Buchteln
Topfenstrudel – Quarkstrudel
Zwetschgendatschi – Pflaumenkuchen, Zwetschgenkuchen