Der Tag des deutschen Bieres | Übersicht der Biersorten
Seit 1994 ist ein Tag jenem Getränk gewidmet, das jährlich Millionen von Menschen auf das Münchner Oktoberfest lockt. Am 23. April feiert der Deutsche Brauer-Bund den Tag des deutschen Bieres. Der Ursprung des Feiertags reicht zurück bis ins Jahr 1516. In diesem Jahr wurde die Urform des Reinheitsgebotes in einem Erlass der Bayerischen Landesordnung beschlossen. Viele, vor allem kleinere Brauereien brauen speziell zum Tag des deutschen Bieres limitierte Spezialbiere die dann z. B. als „Jahrgangsbier 23.04.“ auf den Markt kommen. Von diesem Jahrgangsbier wird nur eine begrenzte Menge produziert – meist nur max. 6.000 Liter je Brauerei. Jede Flasche trägt eine eindeutige Seriennummer, was das Bier zur richtigen Rarität macht.
Biersorten in Deutschland:
Das deutsche Reinheitsgebot schreibt vor, dass ein gutes Bier nur aus Hopfen, Malz, Wasser und Hefe gebraut werden darf. Dennoch ergeben sich durch verschiedene Zusammensetzungen und Prozesse in der Herstellung die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen.
Pils
Das beliebteste Bier der Deutschen ist das Pils. Keine Biersorte wird häufiger getrunken, als das so genannte Pilsener/Pilsner. Den Namen hat das untergärig gebraute Bier von seiner Herkunft, dem tschechischen Pilsen. Helles Malz, weiches Wasser, untergärige Hefe und sehr aromatischer Hopfen ergeben gemeinsam die unverwechselbare bittere Note. Der Alkoholgehalt liegt meist zwischen 4,0 % und 5,2 %.
Lager
Wie man aus dem Namen bereits ableiten kann, überzeugt das Lagerbier durch seine lange Haltbarkeit. Dadurch eignete sich das Bier schon damals gut, um über längere Zeit gelagert zu werden. Dies wird durch den untergärigen Brauprozess ermöglicht. Lagerbiere haben meist einen leicht höheren Alkoholgehalt und sind bundesweit erhältlich. Im Ausland steht der Begriff „Lager“ für (deutsches) Bier und hat dort nicht zwingend die gleichen Eigenschaften, wie deutsches Lagerbier.
Weizenbier
Das Weizenbier erfreut sich vor allem in Süddeutschland großer Beliebtheit. Der fruchtig würzige Geschmack wird durch den Einsatz von Weizen- neben Gerstenmalz erzielt. Für gewöhnlich wird das obergärige Bier mit einem Alkoholgehalt von 5,0 % bis 5,6 % aus einem speziellen Weizenglas konsumiert. Im Handel ist das Weizen in verschiedenen Variationen erhältlich. Während das Kristallweizen gefiltert ist, wird das Hefeweizen ungefiltert hergestellt. Zudem unterscheidet man zwischen hellen und dunklen Weizenbieren.
Helles
Das häufig etwas leichtere Bier wird meist untergärig nach Münchener oder Dortmunder Brauart gebraut. Das Helle ist weniger stark gehopft und zeigt sich dadurch süffiger als andere Biersorten. Während in Bayern eher ein milderes Helles bevorzugt wird, werden im Norden lieber herbere Variationen getrunken.
Starkbier
Das Starkbier ist durch den höheren Stammwürzgehalt deutlich alkoholreicher als andere Biere. Historisch wurden solche Biere ab November über den Winter gebraut und angeboten, da sie sehr nährreich sind. Noch bis in die 1970er Jahr begann die Bockbiersaison erst am 15. November. Bekannte Starkbiere sind vor allem die Bockbiere, in den Sorten Bock, Doppelbock oder Weizenbock.
Export
Export besitzt meist einen Alkoholgehalt von etwas über 5 % und kann hell oder dunkel sein. Das untergärige Vollbier ist mit einer Stammwürze von 12 % bis 14 % sehr aromatisch und vollmundig. Export gibt es in den traditionellen Dortmunder, Münchner und Wiener Brauarten. Den Namen hat der Biertyp daher, da es sich früher gut über Land und Wasser transportieren ließ, ohne dabei beschädigt zu werden.
Kölsch
Die Bezeichnung Kölsch darf ein Bier nur tragen, wenn es in Köln gebraut wurde. Dennoch gibt es auch Brauereien außerhalb Kölns, die ihr Bier Kölsch nennen dürfen. Diese Brauereien hatten bereits vor Inkrafttreten der Kölsch-Konvention einen wertvollen Besitzstand erworben. Das obergärige Bier enthält 4,8 % Alkohol und wird vorzugsweise in Köln und Umgebung serviert.
Altbier
Das Altbier ist ein dunkles und bitteres Bier, das obergärig gebraut wird. Die Bedeutung des Namens leitet sich von „nach alter Brauart gebraut“ ab. Es besitzt einen Alkoholgehalt von etwa 4,8 % und erfreut sich vor allem am Niederrhein großer Beliebtheit.
Schwarzbier
Das untergärige Bier wird überwiegend in Mitteldeutschland gebraut und besitzt einen Alkoholgehalt von 4,8 bis 5 %. Den Namen hat das vollmundige Bier von seiner dunklen Farbe, die durch die Auswahl des Malzes erreicht wird. Heutzutage sind aber auch helle Varianten des Schwarzbieres auf dem Markt.
Dunkelbier
Das Dunkelbier ist eine alte Biersorte, die farblich zwischen Hellem und Schwarzbier angesiedelt ist. Meist ist der Malzanteil höher und der Geschmack vollmundiger. Ein besonderes Dunkel ist das alkoholschwache Malzbier bzw. Karamellbier.
Berliner Weiße
Das obergärige Bier schmeckt durch die spezielle Brauart leicht säuerlich. Deshalb wird es für gewöhnlich „rot“ mit süßem Himbeersaft oder –sirup, oder „grün“ mit Waldmeistersaft oder –sirup getrunken. Die spritzige Berliner Weiße ist vor allem in den Sommermonaten in Berlin und Umgebung beliebt. Da der Alkoholgehalt mit 2,8 % für ein Bier sehr niedrig ist, wird das Bier teils auch „mit Strippe“, also mit Kümmel-Schnaps zugesetzt.
Märzen
Das Märzen besitzt eine erhöhte Stammwürze und einen höheren Alkoholgehalt. Da es früher nur im Frühjahr gebraut wurde, erhielt es den Namen „Märzen“. Ausgeschenkt wurde es vorzugsweise auf Sommerfesten, wie dem Kirchweihfest.
Gose
Gose ist ein obergäriges, helles Weißbier, das in Leipzig gebraut wird. Häufig wird die pur leicht säuerlich schmeckende Biersorte mit Kümmel-Likör oder Johannisbeersaft getrunken.
Spezialbiere
Spezialbiere sind meist in kleinen Mengen produzierte und regionale Biersorten. Auch Biere, die mit einem besonderen Brauverfahren oder zu einem bestimmten Anlass hergestellt wurden, zählen zu den Spezialbieren. Bekannt sind unter anderem Weizenbock, Eisbock, Rauchbier, Roggenbier oder unterschiedliche Festbiere für lokale Anlässe. Hier sind auch das Wiesnbier zum Münchner Oktoberfest und die im Handel erhältlichen Oktoberfestbiere zu nennen.
Zwickelbier
Das ungefilterte und naturtrübe Bier wird vor allem in Franken getrunken. Der Name kommt vom “Zwickelhahn”. Dieser ermöglicht dem Braumeister das Bier während der Ausreifung zu kosten, bevor es filtriert und in Flaschen abgefüllt wird. Das Zwickelbier war ursprünglich eine daraus entnommene Probe. Heute wird es kommerziell in großen Mengen vertrieben.